Als ich vor einigen Jahren mein Unternehmen gegründet habe, war mein Slogan „mehr Erfolg im Business“. Was bedeutet dies heute? Macht man sich nicht lächerlich, wenn man heute noch von „höher, schneller, weiter…“ spricht. Die Welt ist im Wandel, das was noch vor Jahren erstrebenswert schien, ist heute nur noch ein müdes Lächeln wert.
Frage ich Klienten, was ihnen wichtig ist, so bekomme ich Antworten, die so gar nichts mit den Antworten der „alten Zeit“ zu tun haben. Doch was ist die „alte Zeit“? Für mich begann der Wandel im Januar 2020 mit Pluto/Saturn. Es war klar, nichts wird beim Alten bleiben. Die Menschheit wird und muss sich verändern. Weg vom egoistischen Ich-Denken zum kollektiven WIR. Denn nur wenn wir erkennen, dass wir als Menschheit alle durch ein energetisches Quantenfeld miteinander verbunden sind und der Schmerz des anderen auch unser Schmerz ist, werden wir uns weiterentwickeln. Dies gilt nicht nur im Kontext des Business Lebens, sondern vor allem im persönlichen Miteinander.
Begriffe wie Mobbing, Burn-Out, Konkurrenzdenken und Spaltung sind alte Welt.
Was hat „Mental Health“ damit zu tun? Mental Health steht für mich für einen inneren Kompass. Ein Wertesystem in mir selbst, welches mir Richtung gibt. Autorität in mir selbst, anstatt Autorität im Außen zu suchen. Stärke, Stabilität, Kraft, Integrität und Mut. Resilienz natürlich ebenso.
Mental Health entsteht nicht von heute auf morgen. Dafür braucht es einige Zeit der Beschäftigung mit sich selbst. Und die haben respektive nehmen wir uns meist nicht. Weil wir im Hamsterrad gefangen sind. Der Job, die Familie, die Verpflichtungen, wir joggen mit der Zeit um die Wette. Und eines Tages, spätestens mit Ende 40, da bleiben wir stehen oder werden von Aussen ausgebremst und fragen: Was ist eigentlich der Sinn, dessen was wir tun? Hat unser Leben überhaupt einen Sinn? Und wenn ja welchen?
Aber die wichtigste Frage: Wollen wir da weitermachen, wo wir gerade stehen oder lohnt sich ein Umkehren zu dem, was uns wirklich wichtig ist? Was hindert uns daran, etwas zu verändern? Die wunderbare Vera Birkenbihl sagte einmal: „Kehre um bevor du stirbst“.
Hat man vor 5 Jahren den Wunsch geäußert, man möchte doch etwas kürzertreten, langsamer machen, hieß es hinter vorgehaltener Hand: „die/der ist nicht mehr belastbar“. Heute in der neuen Zeit, erkennen wir, dass langsamer machen durchaus gesund ist und weit mehr erfolgversprechend als das Getriebensein der vergangenen Jahre.
Und erst in der Ruhe, der Stille mit uns selbst, können wir erkennen, was wir wirklich brauchen, um uns erfüllt und zufrieden zu fühlen. Das ist der Luxus der neuen Zeit. ZEIT und die Freiheit, mir darüber klar zu werden, was ich brauche. Und oft ist das, was ich glaubte, zu brauchen, gar nicht das, was mich wirklich zufrieden macht. Manchmal löst das Erschrecken aus. Aber auch die Erkenntnis, dass wir einen freien Willen haben und nicht weiterhin der Konditionierung durch Kindheit, Eltern, Schule oder fremden Autoritäten folgen müssen.
Mental Health bedeutet für mich, seinen eigenen Weg zu gehen. Zu dem zu stehen, was einem wichtig ist, sich einzusetzen, für das, was man in sich spürt, Verantwortung zu übernehmen. Nicht nur für sich, sondern auch für das was in der Welt, auf unserem Planeten passiert. Mitgefühl nicht nur zu kommunizieren sondern zu leben. Eine Meinung zu haben, aber auch anderen ihre Meinung zu lassen. Und Freiheit – für sich selbst und andere. Mental Health bedeutet für mich nichts anderes als erwachsen zu handeln.