Unternehmen investieren hohe Beträge in die Auswahl des richtigen Mitarbeiters. Vor allem wenn es um Führungspositionen geht, ist wenig zu teuer in Auswahlprozessen. Assessment-Center, Diagnoseverfahren, teilweise wird mittlerweile sogar die Forensik hinzugezogen bei der Besetzung von Vorstandspositionen.

Doch allen validierten Auswahlprozessen zum Trotz, es passt oft nicht und innerhalb der Probezeit wird festgestellt, die Führungskraft ist doch nicht die Führungspersönlichkeit, die man sich gewünscht hat. Weder passt er/sie zum Unternehmen noch in die Position. Und wieder geht die Suche von vorne los, in der Hoffnung, die richtige Person doch noch bald zu finden.

Da haben es doch die Wölfe leichter. Ein Rudel Wölfe erkennt sofort und instinktiv, wer in der Gruppe das Leittier und somit das Alphatier ist und das Rudel anführen kann.

Wer einmal ein Führungsseminar mit Pferden mitgemacht hat, weiß aus Erfahrung, dass auch Pferde den Leader erkennen und entsprechend auf Anweisungen reagieren.

Doch was ist mit dem Mensch? Erkennen auch wir instinktiv, wer die/der Richtige ist? Oder lassen wir uns beeinflussen von einer charismatischen „follow-me-Aura“, die uns auf die falsche Fährte führen kann?

Menschen mit Führungspersönlichkeit sind durchaus energetisch erkennbar. Im Human Design gibt es einige signifikante Faktoren für Führungspersönlichkeiten. Es ist nicht ein einzelnes Indiz, welches dafür spricht, aber es gibt definitiv Erkennungsfaktoren, die sich auch im Außen deutlich zeigen.

Manchmal zeigt es sich auch in Lebenszyklen, wie zum Beispiel dem Lebenszyklus des Alpha, dem Herrschaftsgebiet oder auch dem Regieren. Menschen mit diesen Lebenszyklen übernehmen meist in der Lebensspanne, in welche der entsprechende Zyklus fällt, eine entsprechende Position. Sie wissen, dass sie genetisch zum Führen legitimiert sind und wollen daher auch Verantwortung übernehmen.

Nicht zu verwechseln mit den Menschen, die gerne Macht ausüben wollen, aber von Außen nicht als Macher gesehen werden und daher keinerlei Unterstützung durch die ihnen unterstellten Mitarbeiter bekommen. Diese Vorgesetzten (ich nenne sie bewusst nicht Führungskräfte) werden meist von ihren eigenen Mitarbeitern abgewählt, da diese spüren, dass keine Führungskompetenz, sondern nur Machtstreben vorhanden ist.

Was macht nun die gute Führungskraft aus?

Sie ist weise, charakterstark, glaubwürdig, vertrauenswürdig und geht hinter ihren Mitarbeitern. Eine Führungspersönlichkeit der neuen Zeit ist sich bewusst darüber, dass natürliche Autorität und Dienen sich nicht ausschließen. Führen ist nicht herrschen. Eine authentische Führungskraft versteht es, in erster Linie sich selbst zu führen. Ohne Selbstführung ist keine Führung anderer möglich.

Und Menschen erkennen durchaus, wer die oben genannten Faktoren in sich trägt. Wir dürfen nur lernen, unserem Körpergefühl zu vertrauen. Welcher Person vertrauen wir, wenn sie zur Türe hereinkommt? Der erste Eindruck, der Händedruck, der Blick, die Artikulation – all das verrät uns schon erste Details.

Ein Vorstand/Vorständin welcher den Pförtner oder die Empfangsdame nicht grüßt, aber vor dem Aufsichtsrat buckelt steht nicht gerade für relevante Werte wie Respekt und Achtung, die gerade in der heutigen Zeit unverzichtbar sind.

Auch die Visionäre, die alle möglichen Ideen haben, diese aber umzusetzen nicht in der Lage sind, können eine Fehlbesetzung sein.

Daher ist es wichtig, die Erwartungen zu klären, die ein Unternehmen an den jeweiligen Kandidaten hat; genauso wichtig ist es jedoch, dass auch die Erwartungen des jeweiligen Kandidaten an das Unternehmen klar formuliert werden. Wieviel Individualität lässt das Unternehmen zu, damit sich das Talent und Potenzial des Kandidaten entfalten kann? Denn der beste, passendste und geeignetste Kandidat wird scheitern, wenn er nicht die Chance erhält, sein Repertoire und seine Einzigartigkeit zu entfalten.